Die rasche Abwicklung der Pflegegeldanträge muss oberste Priorität haben!
Die Bearbeitung von Pflegegeldanträgen dauert in vielen Fällen zu lange. Finanzielle sowie mentale Belastungen für Betroffene und Angehörige sind die Folge.
Der Landesvorstand des OÖ Seniorenbundes hat in seiner Klausur dieser Tage zentrale Seniorenthemen diskutiert. Einstimmig fordert der OÖ Seniorenbund von der Politik und den zuständigen Pensionsversicherungsträgern: Pflegegeldeinstufungen müssen innerhalb von drei Monaten abgeschlossen sein.
„Pflegebedürftige Menschen und ihre Angehörigen brauchen rasche Unterstützung. Es darf nicht sein, dass lange Wartezeiten sie zusätzlich belasten – sowohl finanziell als auch psychisch. Es braucht jetzt klare Vorgaben: Die Pflegegeldeinstufung muss innerhalb von drei Monaten abgeschlossen sein. Lange Bearbeitungszeiten sind keine Entlastung, sondern eine zusätzliche Belastung,“ so OÖ Seniorenbund Landesobmann LH a.D. Dr. Josef Pühringer und OÖ Seniorenbund Landesgeschäftsführer Bundesrat Mag. Franz Ebner.
Das Pflegegeld ist eine finanzielle Unterstützung für Menschen, die aufgrund einer körperlichen, geistigen oder psychischen Beeinträchtigung dauerhaft auf fremde Hilfe angewiesen sind. Es soll die Pflegekosten teilweise abdecken und Betroffenen ein möglichst langes, selbstbestimmtes Leben ermöglichen. Da ein Pflegeheimplatz für die öffentliche Hand teurer ist als die Betreuung zu Hause, muss die häusliche Pflege gezielt gestärkt werden. Eine raschere Abwicklung von Pflegegeldanträgen sorgt für mehr Stabilität und Planungssicherheit in einer sowieso schwierigen Situation.
Abschließend spricht sich der OÖ Seniorenbund zusätzlich für eine Reform des aktuellen Antragssystems aus. Die derzeitige Einstufung stellt nur eine Momentaufnahme dar und spiegelt die tatsächliche Pflegesituation nicht wider. Die Einspruchsfrist von drei Monaten bietet dabei nur begrenzte Abhilfe. Der OÖ Seniorenbund sieht eine Bestätigung dafür in den hohen Summen, die Betroffene jährlich durch Klagen gegen die Einstufung vor dem Sozialgericht erstreiten.
„Das derzeitige System bildet die Realität oft nicht korrekt ab. Alle, die langfristig einen Angehörigen pflegen, wissen, dass es gute und schlechte Tage gibt. Eine einmalige Begutachtung reicht nicht aus – es braucht ein System, das die tatsächliche Pflegesituation realistisch erfasst,“ so die beiden Seniorenvertreter abschließend.