Vorsorgen statt Heilen: Seniorenbund fordert „Pickerl“ für den Körper

„Es kommt nicht darauf an, wie alt man wird, sondern wie man alt wird“ – Durch regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen kann jede und jeder einen Beitrag zu einem gesunden Leben und somit auch für ein intaktes Gesundheitssystem leisten.

 

 

Österreicher sind „Vorsorgemuffel“

 

Der jüngste OECD-Report hat gezeigt, dass Österreich – nach Deutschland und Frankreich – am drittmeisten für das Gesundheitssystem ausgibt. Vergleicht man jedoch die Jahre in denen die Österreicher:innen gesund leben mit anderen Ländern, zeigt sich, dass die gesunden Jahre nicht in Relation zu den Ausgaben stehen, denn in anderen Ländern leben die Menschen länger gesund. Länger gesund zu sein bedeutet mehr Selbstbestimmung, insbesondere im hohen Alter. Daher muss der Fokus noch viel stärker auf echte Gesundheitsprävention gelegt werden. Laut Statistik Austria haben im Jahr 2021 nur 1,12 Millionen Österreicher:innen, bezugnehmend auf das allgemeine Untersuchungsprogramm, eine Vorsorgeuntersuchung gemacht, in den Pandemiejahren davor waren es noch deutlich weniger.

Der konkrete Hebel, an dem angesetzt werden muss, ist daher die regelmäßige Vorsorgeuntersuchung. Erst kürzlich meldete die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK), dass 430.000 Personen, die bei der ÖGK versichert sind, zu einer Vorsorgeuntersuchung eingeladen werden. Diese Personen haben noch nie oder schon länger keine Vorsorgeuntersuchung mehr gemacht. Generell empfiehlt die ÖGK einen Gesundheitscheck bei Personen unter 40 Jahren in dreijährigen und ab 40 in zweijährigen Abständen, unabhängig von einer Einladung – zum Wohle der eigenen Gesundheit.

 

Vorsorgemaßnahmen für die Gesundheit zu forcieren, bringt sowohl für die Betroffenen, als auch für die öffentliche Hand viele Vorteile: Ein längeres selbstbestimmtes Leben für den Einzelnen einerseits und großes Einsparungspotenzial im Gesundheitsbereich andererseits, wenn zum Beispiel durch mehr Lebenszeit in Gesundheit der Zeitpunkt der Pflegebedürftigkeit nach hinten verschoben werden kann.  Der OÖ. Seniorenbund schlägt daher als konkrete Maßnahme einen Gesundheitspass vor, der Anreize für regelmäßige Vorsorgeuntersuchen bietet.“ betonen Landesobmann LH a.D. Dr. Josef Pühringer und Landesgeschäftsführer Bundesrat Mag. Franz Ebner die Wichtigkeit von Prävention.

 

„Pickerl“ für den Körper muss zur Selbstverständlichkeit werden

 

Der Gesundheitspass soll Anreize für den Einzelnen schaffen, in den empfohlenen regelmäßigen Abständen Vorsorgeuntersuchungen durchzuführen. Konkrete Anreize könnten nach Vervollständigen des Passes zum Beispiel Beitragsgutschriften sein. „Es ist selbstverständlich mit dem Auto jährlich ein Pickerl zu machen. Unser Ziel ist, dass ein „Pickerl“ auch für den eigenen Körper selbstverständlich wird.“ halten Pühringer und Ebner fest und ergänzen: „Mit einem Belohnungssystem wie dem Gesundheitspass kann nicht nur die Anzahl von Vorsorgeuntersuchungen erhöht werden, sondern auch mehr Bewusstsein für einen gesünderen Lebensstil geschaffen werden. Dadurch werden Vorsorgemaßnahmen stärker verankert und das Gesundheitssystem langfristig zu entlastet.“  



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