Oma spielt mit!

Eine Familienbund-Initiative für Seniorinnen und Senioren in der Kinderbetreuung

Ehrenamtliche Mitarbeit von Seniorinnen und Senioren

SeniorInnen sind als ehrenamtliche HelferInnen in der Kinderbetreuung sehr gefragt. Die Möglichkeiten sind vielfältig: Von der beliebten Vorleseoma über wöchentliches gemeinsames Kochen oder punktuelle Unterstützung bei Festen. Eine ehrenamtliche Tätigkeit ist ein Gewinn für alle Beteiligten und tut nicht zuletzt der Seele gut. 

 

Die Kinderbildungs- und -betreuungseinrichtungen des OÖ Familienbundes versuchen durch intergeneratives Arbeiten alle Generationen aktiv in das Betreuungsgeschehen miteinzubinden. Sei es ein altes Handwerk, das vom Opa an die Kinder weitergegeben wird oder ein gemeinsames Musizieren oder Backen. Die Fachkräfte sind für ein paar Stunden entlastet, während der Nachwuchs Spaß hat und ganz nebenbei seine Fähigkeiten erweitert.

 

Margarete Mayr, arbeitete vor ihrer Pension in einem Büro, bringt sich seit einiger Zeit auf liebvolle Weise in den Betreuungsalltag des Familienbund-Kindergartens Katsdorf/Reiser ein. Ca. einmal in der Woche kocht sie mit den Kindern Apfelmus und Hirsebrei. Vor der gemeinsamen Mahlzeit wird zusammen gesungen. Bei den Veranstaltungen des Kindergartens hilft sie ebenfalls tatkräftig mit und genießt das Zusammensein mit den Kleinen.

 

PensionsrückkehrerInnen gewinnen

Am Ende der beruflichen Laufbahn können sich PädagogInnen und pädagogische Assistenzkräfte oft vorstellen, weiter in der Kinderbetreuung tätig zu sein, wenn die Rahmenbedingungen zu ihrer aktuellen Lebenssituation passen und es sich auch finanziell lohnt. Im Gegensatz zu den ebenso wichtigen ehrenamtlichen HelferInnen, erfüllen sie die rechtlichen Vorgaben des Landes OÖ und können die Aufsichtspflicht für die zu betreuenden Kinder übernehmen. PensionistInnen gezielt anzusprechen und gleichzeitig die Rahmenbedingungen zu schaffen, damit sie in dem Beruf weitermachen, wird eine gemeinsame Aufgabe der ArbeitgeberInnen und der Politik sein.

 

Aktuell ist es so, dass sich ein zusätzliches Arbeiten in der Pension für die Arbeitnehmer*innen aufgrund der hohen Pensionsbeiträge finanziell wenig bis gar nicht lohnt. Denn wer neben der Alterspension arbeitet, muss weiterhin Pensionsbeiträge zahlen, und zwar gar nicht so wenig: Arbeiter und Angestellte müssen 22,8 % an Pensionsbeiträgen abgeben. Natürlich werden die Beiträge auf die Pension angerechnet, aber die dadurch erzielte Pensionserhöhung ist so gering, dass sie erst nach rund 15 Jahren spürbar ist.

 

In den Kinderbildungs- und Betreuungseinrichtungen werden die erfahrenen Fachkräfte, auch in Teilzeit, dringend gebraucht, sei es zur Unterstützung in Stoßzeiten, beispielsweise beim Mittagessen, in der Urlaubszeit oder in der Grippesaison. Damit würden sie eine dringend benötigte Entlastung für die KollegInnen darstellen und niemandem einen Arbeitsplatz wegnehmen. Aber die hohen Pensionsbeiträge die die PenisonistInnen zu zahlen haben, schrecken oft ab und hindern daran, weiterzuarbeiten. Laut Dachverband der Sozialversicherungsträger haben 2021 rund 88.000 Pensionist*innen österreichweit gearbeitet, das Potenzial ist bei entsprechenden finanziellen Anreizen aber deutlich höher.

 

„Arbeiten in der Pension ist enorm sinnstiftend. Unabhängig vom Arbeitskräftemangel hegen viele den Wunsch ihre Leidenschaft in geringerem Ausmaß weiterzuführen. Vor allem aber liefern sie dabei zusätzliches Know-How und die benötigten Qualifikationen. Das Abführen der hohen Pensionsbeiträge schreckt aber extrem ab, da es sich so meist finanziell nicht mehr lohnt. Das Streichen dieser Beiträge ist längst überfällig. Es muss unser gemeinsames Ziel sein, dem Arbeitskräftemangel in den unterschiedlichsten Branchen entgegenzuwirken und einfache Lösungen, wie es diese ist, sofort umzusetzen“, so der Landesobmann des OÖ Seniorenbundes LH a.D. Dr. Josef Pühringer

Im Bild v.l.: Dr. Josef Pühringer (Landesobmann OÖ Seniorenbund), LH-Stv.in Mag.a Christine Haberlander (Bildungsreferentin), Mag. Martin Hajart (Landesobmann OÖ Familienbund), Mag. Franz Ebner (Landesgeschäftsführer OÖ Seniorenbund), Johanna mit Margarete Mayr (aktive Seniorin im Kindergarten Katsdorf) Bildnachweis: Land OÖ / Denise Stinglmayr