Am 27. Juli wird der fünfte katholische „Welttag der Großeltern und älteren Menschen“ begangen. Dieser Tag findet jährlich am vierten Sonntag im Juli, rund um den Gedenktag der Heiligen Anna und Joachim, den Großeltern Jesu, statt.
Ein Tag, der Wertschätzung sichtbar macht
„Gerade in Zeiten, in denen die Seniorinnen und Senioren häufig mit negativen Diskussionen über Budgetfragen, Pensionssysteme oder Gesundheitsausgaben unfreiwillig vor den Vorhang geholt werden, ist es wichtig, ihre großen Leistungen sichtbar zu machen und ihnen Anerkennung zu schenken“, betonen Landesobmann LH a. D. Dr. Josef Pühringer und Landesgeschäftsführer BR Mag. Franz Ebner. Papst Leo XIV spricht in diesem Zusammenhang von einer „Revolution der Dankbarkeit“, die notwendig sei, um Menschen Hoffnung und Würde zu schenken – eine Aussage, der Pühringer und Ebner zustimmen.
Pflegende Angehörige – ein oft übersehener Schatz
Seniorinnen und Senioren sind eine tragende Säule unseres Pflegesystems. Jeden Tag pflegen beinahe eine Millionen Menschen in Österreich ihre Angehörigen – still und heimlich – und machen dadurch den größten Teil des Pflegesystems aus. Der Großteil der pflegenden Angehörigen, mehr als 50 %, ist älter als 60 Jahre. Die Pflegearbeit der älteren Generation ist ein Schatz, der in der öffentlichen Wahrnehmung oftmals zu wenig Beachtung findet, aber zum erhalt unseres Systems unerlässlich ist.
Unbezahlbare Hilfe in der Kinderbetreuung
Großeltern leisten jährlich Millionen Stunden unbezahlte Betreuungsarbeit, insbesondere dann, wenn Kindergärten und Schulen geschlossen sind. In Ferienzeiten übernehmen sie zentrale Aufgaben, die für junge Eltern häufig existenziell wichtig sind. Ohne diesen Beitrag der älteren Generation würde die Lebensqualität vieler Familien massiv sinken. „Großeltern übernehmen diese Aufgabe gerne – denn das Strahlen der Enkelkinder ist wohl das schönste Geschenk, dass das Alter bereithält“, so Pühringer.
Eine aktuelle Umfrage des IMAS-Institutes im Auftrag des OÖ Seniorenbundes zeigt, dass Seniorinnen und Senioren nicht nur eine unbezahlbare Unterstützung in der Kinderbetreuung darstellen. Großeltern geben mehr als 11 % ihrer Pension für die Enkelkinder aus. Geld, das meist unmittelbar der heimischen Wirtschaft zugutekommt. (Forschungsdesign: n=412, Oberösterreichische Bevölkerung ab 60 Jahren, persönliche Befragung, Mai 2025)
Ehrenamtliche Arbeit: tragende Rolle der Seniorinnen und Senioren
Auch im Ehrenamt leisten Seniorinnen und Senioren einen unverzichtbaren Beitrag. In Gemeinden, Pfarren und Vereinen sind sie jene Personen, die hinter den Kulissen zahlreiche Aufgaben übernehmen – häufig unbemerkt und selten bedankt. Vom Waschen der Dressen der Jugendmannschaften, über das Plakatieren für Veranstaltungen bis hin zum Besuchsdienst bei Kranken und älteren Menschen – der Beitrag der älteren Generation für das soziale Leben ist groß und prägt die gesellschaftliche Gemeinschaft maßgeblich.
Zusammenfassend: Wertschätzung nicht auf einen Tag beschränken
Der Welttag der Großeltern und Seniorinnen und Senioren ist ein wichtiger Anlass, um Dankbarkeit und Anerkennung auszusprechen. Dieser Tag sollte jedoch nicht die einzige Gelegenheit bleiben, den Beitrag der älteren Generation zu würdigen. „Es braucht Wertschätzung, die das ganze Jahr über sichtbar wird“, fassen Pühringer und Ebner abschließend zusammen.