Der OÖ Seniorenbund begrüßt den zweiten Teil des präsentierten Pflegepaketes, warnt aber auch davor, dass damit das Pflegesystem noch nicht gerettet ist.
Sozialminister Johannes Rauch und ÖVP Klubobmann August Wöginger haben das 18 Maßnahmen und rund 120 Millionen Euro umfassende zweite Pflegepaket präsentiert. Es unterstützt mit der finanziellen Besserstellung der 24-Stunden-Betreuung, sowie der Erweiterung des Angehörigenbonus die Pflege zu Hause und damit das österreichische Pflegesystem. Es wurde auch die Nostrifikation erleichtert, damit werden im Ausland erworbene Qualifikationen für Pflegekräfte einfacher und schneller anerkannt. Künftig werden bei ausländischen Pflegekräften Gesamtqualifikation und Berufserfahrung beurteilt und nicht mehr das Stundenausmaß der Fächer in der Ausbildung. Der OÖ Seniorenbund begrüßt all diese Schritte und freut sich, dass die Bundesregierung den im Vorjahr eingeschlagenen Weg weitergeht. Die gesamten Maßnahmen verbessern das Pflegesystem. Das ist erfreulich, denn noch keine Bundesregierung hat so viel in Maßnahmen in die Verbesserung der Pflege investiert wie diese. Klar ist aber auch, dass es noch weitere Maßnahmen braucht, um das Pflegesystem abzusichern.
„Die eigene Familie ist der größte Pflegeplatz, immerhin werden 80% der zu Pflegenden daheim betreut. Die 24-Stunden-Betreuung leistet dabei in Kombination mit den pflegenden Angehörigen und der mobilen Pflege den größten Beitrag und schützt so das österreichische Pflegesystem vor einem Kollaps. Mit der Erhöhung der Förderung von € 640 auf € 800 pro betreuter Person, unterstützt die Bundesregierung die 24-Stunden-Betreuung und geht auf eine oft gestellte Forderung des Seniorenbundes ein – das begrüßen wir!“, stellen Landesobmann LH a.D. Dr. Josef Pühringer und Landesgeschäftsführer Bundesrat Mag. Franz Ebner fest und ergänzen: „Ein weiterer Erfolg ist auch Erleichterung für im Ausland erworbene Qualifikationen. Diese Maßnahme leistet einen wichtigen Beitrag zur Linderung der Personalnot im Pflegebereich!“
„Diese Schritte waren mehr als notwendig, weitere werden folgen müssen.“ warnen Pühringer und Ebner davor, dass es in Zukunft weitere Maßnahmen brauchen wird: „Es muss gleich in Betracht gezogen werden, dass die 24-Stunden-Betreuung jährlich angepasst, valorisiert, wird. Immerhin ist sie die letzten 15 Jahre nicht angepasst worden, weshalb nun eine Erhöhung so dringend erforderlich war – noch einmal 15 Jahre ohne Anpassung hält das System nicht mehr aus!“