Senioren als Draufzahler bei EU-Gebäuderichtlinie

Klares Nein zur Sanierungspflicht für ältere Häuser – OÖ Seniorenbund gegen weitere Bevormundungspolitik seitens der EU.

Im Frühjahr hat die geplante Gebäuderichtlinie das Europa-Parlament passiert. Diese sieht für alle Wohngebäude bis 2033 mindestens Energieeffizienzklasse D vor, kommt also de facto einer Sanierungspflicht für ältere Häuser gleich. Nun liegt der Ball bei den Mitgliedsstaaten. 

Eine solche Vorgabe würde auch viele Seniorinnen und Senioren treffen, schließlich wohnen gerade ältere Menschen oft in älteren Häusern. Rund drei Viertel der Gebäude in Österreich wurden vor 1990 gebaut und rund 60 % davon gelten aus energetischer Sicht als sanierungsbedürftig. Hier müssten also beispielsweise Wände gedämmt und Fenster, Dächer und Türen erneuert werden.  

„Die Kosten für eine thermische Sanierung belaufen sich gleich einmal auf mehrere zehntausend Euro, wenn nicht sogar mehr. Das stellt für viele ältere Menschen eine enorme finanzielle Belastung dar oder ist gar unleistbar“, so Seniorenbund Landesobmann LH a.D. Dr. Josef Pühringer und Landesgeschäftsführer BR Mag. Franz Ebner mit Verweis auf die vielen Seniorinnen und Senioren, die kleine und mittlere Pensionen beziehen und kaum oder keine Rücklagen haben.

Sie warnen eindringlich davor, dass die relativ rasche – in spätestens 10 Jahren – und kostenintensive Umsetzung dieser Richtlinie zu einer unverhältnismäßigen Belastung werden kann. „Keine Frage, Energieeffizienz und Klimaschutz sind wichtig, die Kosten dafür dürfen aber nicht auf die Seniorinnen und Senioren abgewälzt werden“, betonen Pühringer und Ebner. 

Sollte die Richtlinie dennoch in dieser Form kommen, müsse es daher seitens der EU umfangreiche, einkommensabhängige, Förderprogramme geben. „Denn was ist, wenn jemand schlicht und einfach nicht über die finanziellen Mittel verfügt, um sein eigenes Wohnhaus zu sanieren?“, fragen die beiden abschließend.



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