28. Juli: Welttag der Großeltern

Alte Menschen nicht als Last sehen!

Schon im Jahr 2020 hat Papst Franziskus weltweit innerhalb der katholischen Kirche den vierten Sonntag im Juli zum jährlichen Welttag der Großeltern erklärt. Der vierte Sonntag im Juli wurde deswegen gewählt, weil die katholische Kirche am 26. Juli das Fest der Heiligen Anna und am 27. Juli das Fest des Heiligen Joachim feiert, die traditionell als Eltern Marias und damit als Großeltern Jesu gelten.

Verzerrtes Bild von Senioren

Papst Franziskus hat erst kürzlich von einer verzerrten Wahrnehmung der Realität gesprochen. Durch den weit verbreiteten Irrglauben, dass die Älteren den Jungen die Kosten für ihre Pflege aufbürden, kommt es zu der Wahrnehmung, dass auf diese Weise Senioren Ressourcen von der Entwicklung des Landes und damit von den Jungen abziehen. Diese Einstellung vergleicht der Papst, als müsse man, um die Jungen zu fördern, die Älteren vernachlässigen oder gar beseitigen. 

„Das sind drastische und dramatische Worte von Papst Franziskus, die aber nicht unrealistisch sind! Natürlich erfahren die Älteren für ihre Arbeit in unserem Land Wertschätzung und können die Jahre der Pension in den allermeisten Fällen unter guten Bedingungen leben. Aber die Sicht auf die alten Menschen braucht einen Paradigmenwechsel, gerade deshalb sind Tage wie der Welttag der Großeltern wichtig“, erklären OÖ Seniorenbund Landesobmann LH a. D. Dr. Josef Pühringer und Landesgeschäftsführer Bundesratspräsident Mag. Franz Ebner.

Großer Dank den heimlichen Pionieren der Gesellschaft 

„Meistens sind es die Großeltern, die immer an Ort und Stelle sind, wenn sie gebraucht werden. Oder spontan zur Betreuung der Enkelkinder einspringen und dabei eine wichtige Bezugsperson für diese darstellen. Es ist aber auch die Großelterngeneration, welche viele ehrenamtliche Stunden still und heimlich im Hintergrund leistet und als Motor in vielen Vereinen tätig ist. Herzlichen Dank für dieses unbezahlbare Engagement,“ sprechen die beiden Seniorenvertreter ihren Dank aus.

Großeltern unterstützen nicht nur junge Familien und in vielfacherweise ihre Enkelkinder. Sie sind auch eine wichtige Säule im österreichischen Pflegesystem. Der größte Teil der pflegenden Angehörigen gehört zur Gruppe der 60- bis 70-Jährigen, der klassischen Großelterngeneration. „Ohne diesen Beitrag wäre das Pflegesystem nicht denkbar. Auch dafür gilt unser Dank“, so die Seniorenvertreter.

Der Welttag der Großeltern ist nur ein Anlass, um sich für einen positiven Blick auf die Senioren und ihre Leistungen einzusetzen. Nicht nur auf jene, die sie in der Zeit erbracht haben, in denen sie aktiv im Arbeitsleben gestanden sind, sondern vor allem auch auf jene, die sie heute noch für die Gesellschaft erbringen, zum Beispiel in der Pflege, bei den ehrenamtlichen Tätigkeiten in allen Gesellschaftsbereichen. Senioren sind ein wertvoller Schatz für das Gelingen des Gemeinschaftslebens in unseren Gemeinden. Das wird vielfach übersehen und von einer immer wieder mit falschen Fakten geführten Kostendebatte, überdeckt.“ So Ebner und Pühringer abschließend.

Bildquelle: ShineTerra/Shutterstock.com



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