Internationaler Tag der Pflege

Zwei zentrale Forderungen für mehr Anerkennung und Unterstützung von pflegenden Angehörigen!

Anlässlich des internationalen Tags der Pflege möchte der OÖ Seniorenbund die Aufmerksamkeit auf die pflegenden Angehörigen lenken, die eine unverzichtbare Stütze des Pflegesystems darstellen. Sie ermöglichen, dass ältere Menschen so lange als möglich in der vertrauten Umgebung verbleiben können. Das reduziert Heimaufenthalte, die der öffentlichen Hand am teuersten kommen und wirkt sich positiv auf die angespannte Personalsituation im Pflegebereich aus.

„Die eigene Familie ist der größte Pflegeplatz, immerhin werden rund 80% der zu Pflegenden daheim betreut. Pflegende Angehörige bilden die Basis für das Pflege- und Betreuungssystem in Österreich. Es muss oberste Priorität haben, diese zu unterstützen.“ betonen Seniorenbund Landesobmann LH a.D. Dr. Josef Pühringer und Landesgeschäftsführer Vizepräsident des Bundesrates Mag. Franz Ebner anlässlich des bevorstehenden internationalen Tags der Pflege am 12. Mai und machen zwei zentrale Forderungen für mehr Anerkennung und Unterstützung von pflegenden Angehörigen.

1. Verbesserungen bei der Tagesbetreuung

Um pflegende Angehörige zu entlasten, muss das Angebot für die Tagesbetreuung Pflegebedürftiger deutlich ausgebaut werden und leistbar sein.

„Jede Person, die schon einmal in die Situation gekommen ist, einen Angehörigen zu pflegen, weiß, wie anspruchsvoll diese Aufgabe ist. Tagesbetreuungseinrichtungen tragen wesentlich dazu bei, die pflegenden Angehörigen zu entlasten,“ unterstreichen Pühringer und Ebner die Forderung nach einem Ausbau der Tagesbetreuungseinrichtungen. 

Zudem haben Tagesbetreuungseinrichtungen einen positiven Nebeneffekt und wirken auch der Einsamkeit im Alter entgegen. 

2. Neues Angebot schaffen: Stundenweise Betreuung zu Hause ermöglichen

 Neben dem Ausbau der Tagesbetreuung ist auch die Schaffung und Förderung von Angeboten für eine stundenweise Betreuung von Pflegebedürftigen zu Hause erforderlich, sodass Angehörige Zeit für Erledigungen oder auch etwas Freizeit haben. Schließlich ist nicht für jeden Fall eine Tagesbetreuungseinrichtung möglich. 

„Es gibt Fälle, in denen Tagesbetreuungseinrichtungen mehr Stress als Entlastung verursachen. Denn für manche zu Pflegende ist der Besuch einer Tagesbetreuungseinrichtung und das Fehlen des gewohnten Umfelds ein reiner Stressfaktor, das belastet auch die Angehörigen.", stellen Pühringer und Ebner fest. Abschließend fordern sie "Es braucht eine neue, stundenweise Betreuung in den eigenen vier Wänden, damit der pflegende Angehörige zumindest für ein paar Stunden beruhigt das Haus verlassen kann und weiß, dass der zu Pflegende im gewohnten Umfeld in sicheren Händen ist.“

Darüber hinaus unterstreicht der OÖ Seniorenbund seine langjährige Forderung die Einkommensgrenze für die Förderung der 24-Stunden-Betreuung zu erhöhen. Seit ihrer Einführung im Jahr 2007 liegt die Einkommensgrenze für die Förderung der 24-Stunden-Betreuung bei einem monatlichen Nettoeinkommen von € 2.500,-. Wird diese überschritten, reduziert sich die Förderung entsprechend. Wäre die Einkommensgrenze jährlich der Inflation angepasst worden, müsste sie aber schon um mehr als 50 % Prozent höher sein.

 

Tag der Pflege auch als Dank nutzen

„Die angespannte Personalsituation im Pflegebereich ist bekannt. Gerade deshalb gilt es, sich bei allen Pflegerinnen und Pflegern zu bedanken. Der Dank gilt ihnen für ihre fleißige Arbeit im Sinne der Gesellschaft. Sie sind die Botschafterinnen und Botschafter für diesen wunderbaren Beruf, der täglich etwas zum Erhalt unserer Gesellschaft beiträgt. Herzlichen Dank!“, sind sich Pühringer und Ebner über die wichtige Arbeit der Pflegekräfte einig.