SOS-Ruf an den neuen Sozialminister

Pflegelösung jetzt!

Der OÖ Seniorenbund mit Landesobmann LH a.D. Dr. Josef Pühringer und Landesgeschäftsführer BR Mag. Franz Ebner fordert den neuen Sozialminister Johannes Rauch zum raschen Handeln beim Thema Pflege auf. „Es liegt alles am Tisch, es bedarf keiner Analysen, Statusberichte oder Konzepte mehr – es ist vollkommen klar, wo rasch Löschungsschritte gesetzt werden müssen.“, so Pühringer und Ebner.

  1. Änderungen in der Ausbildung, damit mehr Personal zur Verfügung steht. Es darf kein Dauerzustand sein, dass 600 Betten in den Alten- und Pflegeheimen freistehen, obwohl lange Wartelisten existieren, weil das Personal fehlt. Eine rasche Einführung der Pflegereform ist das Gebot der Stunde.
  2. Unterstützung von pflegenden Angehörigen, damit jene Menschen entlastet werden, die das Gesamtsystem zu mehr als 80 Prozent tragen.
  3. Mobil vor stationär – seit 2016 dreht sich die Pflege laut offiziellen Statistiken wieder Richtung stationär. Es muss dringend – insbesondere die 24 Stunden-Hilfe – finanziell attraktiv gestaltet werden, vor allem im Interesse der öffentlichen Geldgeber.

 

Seit 2016 ist der Ausgabenzuwachs (!) in der stationären Pflege größer, als die Gesamtausgaben der mobilen Pflege. Die Abschaffung des Pflegeregresses für stationäre Einrichtungen im Jahr 2018 sorgte hier für diesen zusätzlichen Schub. „Auch wir haben uns für die Abschaffung des Pflegeregresses eingesetzt, der auch Ungerechtigkeiten beinhaltet hat, jedoch muss man aber auch die Nebenwirkungen bedenken.“, betont Pühringer. „Die Kosten pro betreute Person und Jahr zeigen deutlich, wie fatal diese Entwicklung aber volkswirtschaftlich ist: Über 35.000€ für die stationäre Pflege stehen knapp 4.400€ für die Versorgung mit Hauskrankenpflege und Heimhilfe gegenüber (Kosten pro Jahr). Stationär gepflegt wurden in Österreich 2019 rund 96.000 Personen, mobil 153.000 Personen. Und eine WIFO-Studie aus 2019 zur Pflege hat festgehalten: Wer in den bedarfsgerechten Ausbau der Versorgung zu Hause investiert, drosselt das Tempo des wachsenden Personalbedarfes, senkt die Pflege- und Betreuungskosten und gewährleistet Versorgungssicherheit!“, so Pühringer und Ebner. 

Für den OÖ Seniorenbund richten Landesobmann LH a.D. Dr. Josef Pühringer und Landesgeschäftsführer BR Mag. Franz Ebner einen SOS-Hilferuf an den neuen Minister, denn es muss rasch gehandelt werden.

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