Wer zahlt, muss auch mitbestimmen
Statt 5,1 Prozent werden Österreichs Seniorinnen und Senioren in Kürze 6 Prozent KV-Beitrag zahlen müssen. Daran wird nicht mehr zu rütteln sein. „Als Seniorenvertreter fordern wir aber für diese Sonderleistung, die ausschließlich die Senioren erbringen müssen, eine Gegenleistung!“ verlangen OÖ Seniorenbund Landesobmann LH a. D. Dr. Josef Pühringer und Landesgeschäftsführer BR Mag. Franz Ebner und stellen in diesem Zusammenhang zwei zentrale Forderungen auf.
1. Verkürzung der Wartezeiten
Einerseits fordern sie, dass die neue Bundesregierung alles unternimmt, um die Wartezeiten für Patienten, vor allem für Senioren, zu verkürzen. Gerade ältere Patienten, die oft in ihrer Mobilität eingeschränkt sind, und mit überlangen Wartezeiten auf Arzttermine, OP-Termine, Reha-Zuweisungen, oder Ähnliches konfrontiert sind, leiden besonders unter teilweise unerträglich langen Wartezeiten.
Nachdem Seniorinnen und Senioren bei der Beitragszahlung eine „Sonderbehandlung“ erfahren, sollten auch ihre besonderen Umstände – wie Alter oder eingeschränkte Mobilität – dazu führen, dass sie bei den Wartezeiten entsprechend berücksichtigt und gut behandelt werden.
2. Jene die zahlen sollen auch mitbestimmen dürfen
Weiters fordern sie klare Mitbestimmung in den Gremien der Gesundheitskasse durch stimmberechtigte Seniorenvertreter. Österreichs Seniorinnen und Senioren zahlen jährlich rund 3 Milliarden Euro direkt in die Krankenversicherung ein und machen mehr als ein Viertel der Versicherten aus. Dennoch haben sie in den Gremien der Österreichischen Gesundheitskasse keine stimmberechtigten Vertreter – und in den Leitungsgremien überhaupt keine Repräsentation. Die fehlende Mitbestimmung durch Seniorenvertreterinnen und -vertreter stellt eine klare Form der Altersdiskriminierung dar. De facto bedeutet dies eine „Entmündigung“ der älteren Generation in der Krankenversicherung.
„Österreichs Senioren sind in ihrer Mehrheit durchaus in der Lage, ihre Anliegen selbst zu vertreten! Es ist unwürdig und unhaltbar, dass ihnen dies offensichtlich von der Politik nicht mehr zugetraut wird! Wenn Seniorinnen und Senioren schon mehr als andere zahlen dürfen, dann verlangen wir auch eine entsprechende Mitsprache und Mitbestimmung“ – so die Seniorenvertreter abschließend.
Abschließend bleibt zu erwähnen, dass eine angemessene Vertretung der Seniorinnen und Senioren in den Gremien der Gesundheitskasse der Republik lediglich mit bescheidenen Sitzungsgeldern und Fahrtkosten verbunden wäre, den Älteren jedoch Anerkennung und Wertschätzung entgegenbringen würde.